Seife ist nicht gleich Seife
Liebe EinmacherInnen
Selbst gemachte Naturseifen sind aussergewöhnliche Pflegeprodukte und yep, sie sind frei von zweifelhaften industriellen Zutaten, vielseitig verwendbar, sehr dekorativ und ideale Geschenke für jeden Anlass. Wenn schon dann schon, haben wir uns gesagt und wir wollen auch von der Körperpflege etwas Hintergrund Informationen einhauchen..
und voila..
Kurz zur Geschichte,
schon im alten Griechenland und Ägypten waren Seifen aus Tierfetten und Holz- oder Pflanzenasche bekannt. Im arabischen Raum werden seit dem 7. Jahrhundert Pflanzenfette und Laugen zum Seifen-Sieden verwendet. Besonders berühmt ist die Aleppo-Seife, aus der gleichnamigen Stadt in Syrien. Es handelt sich um eine reine Oliven- und Lorbeeröl-Seife, die mit Pflanzenasche gewonnen und zu quadratischen Blöcken verarbeitet wird. Das Geheimnis der Aleppo-Seife liegt im besonders langen Reifeprozess von mehreren Monaten. Dadurch wird sie sehr mild, pflegend und erhält während des Trocknens ihre typische schräge Form.
Nun etwas Seifen ABC,
die Ausgangsstoffe für die Seifenherstellung sind hochwertige Öle und Fette. Fette sind eine Mischung verschiedener Fettsäuren wie Linolsäure, Ölsäure, Stearinsäure und Palmitinsäure. Der Anteil verschiedener Fettsäuren bestimmt die Eigenschaften des Fettes und damit auch der daraus hergestellten Seife. Chemisch gesehen sind Seifen die Salze dieser Fettsäuren. Mit Hilfe einer Lauge auf Natrium- oder Kaliumbasis werden diese Salze aus den Fettsäuren gebildet, es entsteht eine Mischung aus Seife und Glycerin. Dieser Vorgang nennt man auch “Verseifung” oder “Seifen-Sieden”. Der Name Sieden rührt von der klassischen Heissverseifung her, bei welcher der Seifenleim bei hoher Temperatur im Topf gekocht wird.
In der industriellen Fertigung werden Seife und Glycerin chemisch voneinander getrennt, das Ergebnis ist reine Kernseife. Diese ist stark alkalisch und in reiner Form für die Hautpflege wenig geeignet.
Bei Naturseifen hingegen wird das Glycerin in der Seife belassen. Glycerin bindet viel Wasser und macht Naturseifen zu einem hochwertigen Pflegeprodukt. Zudem wird häufig der Fettanteil in der Seife während der Verseifung oder nachträglich erhöht, so dass in der fertigen Naturseife immer noch ein gewisser Fettanteil enthalten ist. Die Seife wird gezielt “überfettet”, und kann somit später beim Waschen der Haut wertvolle Fette zurück geben, sie wirkt “rückfettend”.
Wir alle nutzen Seife in den verschiedensten Ausführungen zum Händewaschen und für die Körperhygiene allgemein. Doch vielen von uns ist gar nicht bewusst, was die Unterschiede zwischen den verschiedenen Seifensorten sind und woraus Seife eigentlich hergestellt wird. Einige eignen sich aufgrund ihrer Zusammensetzung besonders gut für die Hautpflege, andere wiederum wirken besonders gut als Bestandteile von Putz- oder Waschmitteln.
Interessant ist immer ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe auf der Seifenverpackung: “Sodium Tallowate” bedeutet, dass tierische Fette verwendet wurden. “Cetearyl Alcohol” und “Cetyl Alcohol” sind nur zwei von vielen möglichen Bezeichnungen für Palmöl und Palmkernöl, womit über die umweltgerechte Gewinnung beider Öle noch nichts gesagt ist.
Nach unseren beiden Natur Seifen Sieden Workshops im 2019, möchten wir nun im 2020 einen Schritt weiter gehen und Natur Shampoo & Duschgel Selber Machen. Sei dabei und verseife dich mit uns, wir freuen uns ♥
Gabriela & dein Einmach Team