Absage hier, Verschiebung da, Unsicherheiten total.
Liebe EinmacherInnen & RetterInnen
Ich will positiv bleiben, aber hinterfrage mich trotzdem, ob ich noch was kaufen, bestellen, essen, konsumieren kann. Ich könnte mich ja überall anstecken, denn ich weiss nicht genau was jeweils dahinter steckt, woher die Sachen stammen und ob da nicht irgendwo in der Produktionskette doch noch jemand nicht ganz sauber gearbeitet hat. Zudem hilft eine Schutzmaske in dieser Problematik auch nicht wirklich weiter.
Haben wir nicht alle unsere persönlichen Bedürfnisse und lassen uns nicht gerne einschränken, bzw. zum Verzicht zwingen? Ist es denn ein Verzicht, oder sollten wir es als Chance wahrnehmen?
Ich würde mal behaupten, das neue Virus hat uns arschkalt erwischt und seit einigen Monaten kursiert viel Angst und Schrecken, wir sprechen sogar von einem Spuck der hoffentlich bald vorbei ist.
Zu allem Übel, können wir nicht abschätzen, wohin die Reise gehen wird und das macht uns grosse Sorgen. Sogar bei Galaxus sind Schutzmasken ausverkauft und Desinfektionsmittel werden rar. Hamsterkäufe werden ausgelöst, jeder hat das Gefühl, er kommt zu kurz oder ist im Nachteil. Ist das aber eine gute Einstellung zu der ganzen Sache?
Vielleicht ist es eine Gelegenheit die wir ergreifen sollten, um Grundsätzliches zu hinterfragen. Auch wenn es vielleicht etwas anstrengend ist.
Sollten wir mehr Transparenz fordern? Oder können wir überhaupt etwas fordern? Oder sind wir nicht einfach zu abhängig und nicht eigenständig genug geworden? Ist das gut, oder eher schlecht?
Vielleicht ergeben sich dadurch neue Wege und Möglichkeiten und wir finden Lösungen, es anders und besser zu machen. Der Mensch ist ja bekanntlich erfinderisch und kann über verschiedene Ecken denken und kombinieren. Sollten wir diese Möglichkeit nicht einfach nutzen?
Vielleicht sollten wir in uns gehen, uns auf unser Bauchgefühl verlassen.
Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt, mal eine Pause einzulegen. Aber haben wir denn überhaupt noch ein Bauchgefühl und schaffen wir es eine Pause zu machen?
Schwierig zu beurteilen, jeder macht das wahrscheinlich anders. Aber sitzen wir nicht alle im gleichen Boot und sollten für einmal zusammen und nicht gegeneinander arbeiten?
Klar, es gibt Empfehlungen von den Regierungen, nur auch diese sind je nach Land, Lage und Mentalität unterschiedlich und es verändert auf jedenfall unser Zusammenleben.
Der Virus muss eingedämmt werden, aber was wenn wir kein Wundermittel in nützlicher Frist finden? Sollen wir denn einfach so weitermachen wie bisher?
Wieso spricht denn keiner wirklich darüber, sind wir zu unflexibel? Hat das mit Geld zu tun? Die Börsen sind ja bereits im Tiefgang.
Wieso tun wir einfach so, als wär das bald wieder vorbei und wir können wieder zum Alltag zurückkehren, als sei nichts gewesen?
Haben wir Angst davor? Mehr Angst als vor dem Virus selber?
Sollten wir nicht etwas mehr geerdet sein, um über solche Situationen schmunzeln zu können?
Ich bin mir bewusst, diese Gedanken und Fragestellungen etwas fordernd sind, aber vielleicht denkst du auch so, überlegst dir ähnliche Sachen.
Für mich persönlich ist es eine Befreiung, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen und ich finde wir sollten uns gegenseitig unterstützen.
Ich bin gerne für dich da, schreib mir und ich werde dir antworten und wer weiss, vielleicht erfinden wir für einige Wochen das Rad neu ♥
Natürlich haben wir uns überlegt, wie wir mit Einmach diesem Thema begegnen wollen. Wie soll man sich denn in einer solchen Situation richtig verhalten? Gibt es denn ein Richtig und ein Falsch?
Wir werden die Pause einfordern. Zumindest mal für diesen Monat und die Werkstatt und den Workshop vom März absagen.
Natürlich werden wir die bereits gekauften Tickets vollständig zurückerstatten und ich werde mich bei allen persönlich per Mail melden.
Den Mittwoch Gemüse Rettungsmarkt werden wir jedoch wie gewohnt weiterführen, da wir einerseits nur 1mal pro Woche für 2 Stunden unsere Tore öffnen und andererseits von der Qualität und Herstellung unserer Produkte überzeugt sind. Trotz allem, muss jeder von uns mal raus, um Essen zu kaufen, bzw. zu überleben. In unserer Umgebung ist das bestimmt etwas angenehmer, vertrauensvoller und familiärer, als irgendwo in einem anonymen Supermarkt mit vielen unbekannten, anders denkenden Menschen. Natürlich fordern wir dich auf, deine persönlichen Schutzvorkehrungen zu treffen und appellieren an deinen gesunden Menschenverstand.
Sodeli, das war jetzt kein einfaches Text verfassen und hat mich etwas Zeit und Energie gekostet. Aber Zeit und Energie, die es mir wert ist zu investieren, es geht ja um nichts geringeres als unsere Zukunft und vielleicht kann ich dich mit meinen Worte erreichen und berühren.
Ganz herzliche Grüsse ♥
Gabriela & das Einmach Team